In Saarbrücken besteht ein erheblicher Bedarf, die Infrastruktur für den Radfahrverkehr attraktiv und leistungsfähig auszubauen. Dabei fehlen nicht nur funktionierende und gut geführte Radwege, sondern auch das Abstellen des Drahtesels kann zu einer echten Herausforderung werden, vor allem in Bahnhofsnähe. So bieten die eleganten, vom Architekten Miroslav Volf 1998 im Zuge der Bahnhofvorplatz-Neugestaltung entworfenen Fahradüberdachungen schon längst nicht mehr ausreichend viele Stellplätze. Im Rahmen einer städtebaulichen Studie wurde von uns die Umwandlung der bisherigen Fahrradabstellanlage zu einer vollwertigen und zeichenhaften Fahrradstation untersucht, die die heutigen Ansprüche im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung und Mobilitätswende erfüllt. Neben der Ausweitung der Abstellkapazitäten in Form von Doppelstockparker soll die Station zusätzlich Serviceeinrichtungen wie Infopoint und eine kleine Werkstatt beherbergen. Die Gestaltung nimmt Rücksicht auf die vorhandenen Baumreihen und reagiert auf die geneigte Topografie, in dem das Bauwerk als leichte Raum- und Tragwerksform konzipiert wird. Um einen flexiblen Innenraum zu ermöglichen, fungiert die filigrane, dreiecksförmige Stahlkonstruktion der Fassade gleichzeitig als tragendes Element. Dazwischen werden die Servicemodule eingestellt. Die bewährte Dachkonstruktion der alten Anlage soll an anderer Stelle im Stadtgebiet wiederverwendet werden.