Die "lesbar - offene Bibliothek" wurde als, von uns selbst initiierter Projektbeitrag für das Europäische Kulturhauptstadt-Jahr 2007, die grenzüberschreitend in Luxemburg und der Großregion SaarLorLux stattfindet, entwickelt. An verschiedenen Orten im Saarland sollen einfache Bücherschränke aufgestellt werden. Diese werden an vorhandene Masten oder Pfosten montiert und benötigen somit keine eigenen Fundamente. Die Konstruktion ist robust und wetterfest, die Bücher sind vor der Witterung geschützt. Die Schränke sind mit einer durchsichtigen Tür versehen, wodurch die Bücher sichtbar bleiben. An den Schränken sind Hinweise zur Benutzung angebracht, die Bibliotheksordnung. Man wird aufgefordert, sich ein Buch auszuborgen, nach einer angemessenen Zeit wieder zurückzubringen und den Bestand eventuell mit Bücherspenden aufzustocken. Die Bücher stehen zur freien, uneingeschränkten, selbstverantwortlichen Benutzung zur Verfügung. Im Gegensatz zu normalen Bibliotheken deren Schwelle oft schon ein Hindernis darstellt, geht es hier um eine ständig offene, selbstorganisierte Bibliothek, als alternativer und experimenteller Ansatz. Wichtige Aspekte sind der Tausch und die Kommunikation. Über den Tausch werden direkte oder indirekte Verbindungen zwischen Personen hergestellt, es entsteht Kommunikation, es entsteht ein Raum für menschliche Begegnungen. Dort, wo Menschen zusammenkommen und miteinander kommunizieren, entstehen Orte. Orte sind Räume, die auf Menschen, die sie bewohnen, besuchen oder benutzen, eine identitätsstiftende Wirkung haben. Es werden die Grundqualitäten des öffentlichen Raums als Raum der Artikulation, der Aneignung, der Begegnung, des Austauschs und der Kommunikation stimuliert.