Gebäude des Monats: Kriegerdenkmäler in Saarbrücken

Gedenksteine für: 3. Unterelsässisches Infantrie-Regiment Nr. 138, St.Johann, Echelmeyerpark, erbaut 1961; Dragoner-Regiment, Alt-Saarbrücken, Ecke Kepler-/ Stengelstraße, erbaut 1962, Künstler: Theo Siegle; Infanterie-Regiment Nr. 70, Alt-Saarbrücken, Saaranlagen, erbaut 1960; Architektur: Hochbauamt der Stadt Saarbrücken unter der Leitung von Stadtbaudirektor Peter-Paul Seeberger.

Wieso diese Häufigkeit von Kriegerdenkmäler zu einem Ereignis, das fast 100 Jahre zurücklag? Der Boom dieses Denkmaltypus war doch zu Beginn der 1960er Jahren schon längst vorbei. Ursprünglich waren die meisten Regimentsdenkmäler in der Völkerbundzeit zwischen 1918 und 1935 errichtet, um die Zugehörigkeit des damaligen Saargebietes zum deutschen Reich aufzuzeigen. Nachdem die meisten dieser Denkmäler im Krieg zerstört wurden oder von der französischen Besatzung wegen ihrer nationalsozialistischen Überhöhung entfernt worden sind, war es nach der Wiedereingliederung des Saarlandes in die Bundesrepublik ein großes politisches Bedürfnis, diese Gedenksteine wiederzuerrichten. Dabei ging man in Saarbrücken im Gegensatz zu anderen saarländischen Gemeinden in Gestaltungsfragen einen anderen Weg: hier entstanden moderne, in Form und Material abstrakte und reduzierte Objekte im öffentlichen Raum. Den Gestaltern war wohl bewusst, dass sie dem unzeitgemäßen Inhalt eine zeitgemäße Gestaltung entgegen zu halten hatten.

Erstamls veröffentlicht: Februar 2016 von baubarurbanlaboratorium / Fotos: baubar 2015